Ein Gedankenspiel !

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stell` dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!

Ein alter Leitsatz der Spontis hat sich tief in das kollektive Bewußtsein meiner Generation eingebrannt. Mehr Wunsch als Anspruch müssen wir aber nach gründlicher Selbstbefragung erkennen. Denn zu sehr liegt das Gehorchen noch immer in unserer Prägung als das wir vermeintlichen Autoritäten auf Dauer Widerstand leisten könnten.

 

Besonders in den christlich geprägten westlichen Industriestaaten ist Erziehung von elterlicher Seite ebenso -, wie von Staat und Kirche geprägt in der Logik einer funktionalen Erwachsenenwelt. In dieser Logik wird die Kindheit als unfertiger Zustand angesehen, der zu korrigieren ist. Wenn wir uns in diese Logik hineindenken darf es wohl als gesellschaftliches Versagen gewertet werden das wir erst Ende der 90er den Kinderschutz gesetzlich neu definierten, obgleich uns seit fünfzig Jahren belastbare Fakten darüber vorliegen das die Pädagogik der „alten Schule“ eine Gesellschaft nach sich zieht, die apathisch auf ihr Umfeld reagiert und zur Intoleranz neigt.

 Ist es nicht diese frühe Erfahrung der Selbstverleugnung und Ohnmacht die uns so anfällig macht für persönliche und gesellschaftliche Konflikte!?

 

Eine Lücke in der sozialen Entwicklung des Einzelnen und der Masse, die letztlich nur dem Machtanspruch weniger dient. Eine system-gewollte kollektive Disziplinierung des Individuums zum Wohle der Ökonomie. Daraus resultierend, eine Werteorientierung in der Zwänge und Besitzstand oft eine instabile soziale Sicherheit ausgleichen muß.

Eine Logik die neidisch macht auf ein fremdes Glück, das in Konkurrenz steht zum eigenen Anspruch ( ..auch wenn dieses nur in der Fiktion existiert!).

>>die da oben, wir da unten!<< Lange genug haben wir gelernt die Welt in Schwarz und Weiß zu betrachten, um jetzt auch zuverlässig in dieser Logik zu agieren.

In unserem durch kindliche Prägung erworbenen Verständnis heißt das also je nach Kräfteverhältnis entweder kollektive Unterordnung oder kollektive Bestrafung.

So ist der vermeintliche Wirtschaftsflüchtling oder der Hartz IV Empfänger unter diesem Duktus nicht Opfer, sondern Täter und ein potentieller Feind den wir bestrafen müssen!

 

Diese Gesellschaft die es dem Einzelnen als Individuum nicht erlauben darf sich zu vervollständigen, bedarf wohl solcher Feindbilder.

 Ist es also eine Zwangsläufigkeit, das die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts trotz der historischen Erfahrung von Zwei Weltkriegen, aktuell wieder verstärkt zum Extremismus neigt?

 Ich denke nein, der gesellschaftliche Zerfall der seinen Ursprung in der sozialen Abgrenzung einer Minderheit hat, die die Übrigen nicht mehr als gleichwertig wahrnimmt, einer Gesellschaft in der die Gestaltung des Systems nicht mehr über die demokratische Mehrheit, sondern von einer kleinen Elite beansprucht wird, nimmt eine solche Entwicklung bewusst in kauf! In diesem Gefühl der Ohnmacht braucht die Masse oft nichts mehr als einen fiktiven Feind zur Befriedigung einer stellvertretenden späten Rache gegen ihre Peiniger!

 

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